Digital Signage: Samstags im Baumarkt vorm Bildschirm

Digital Signage? Das ist das, was unsere Aufmerksamkeit beim Einkaufen erregt, uns innehalten lässt, die Shoppingzeit verlängert und im Baumarkt vor allem uns Männer auf neue Ideen bringt…

Ich weiss nicht, ob Ihnen das auch schon aufgefallen ist: Samstags im Baumarkt gibt es zahlreiche Väter, die entspannt mit ihrem Nachwuchs durch die Gänge des Baumarkts schlendern. Ich vermute, dass ihnen die Kinderbetreuung anvertraut wurde. Die Mutter hatte sicherlich ihre Lieben gebeten, das Haus zu verlassen, damit sie in Ruhe den Haushalt erledigen kann.

Digital Signage fällt auf und unterhält

Und so stehen Väter an ihrem freien Samstag träumend in den Gängen des Do-It-Yourself-Markts, die schwere rote, blaue, orangefarbene oder dunkelgrüne Schlagbohrmaschine in der Hand und überlegen, ob sie sich ein weiteres Gerät kaufen sollen. Dann sehen sie den Akku-Schlagbohrschrauber in Pink und spielen kurz mit dem Gedanken, der Mutter einen solchen zum nächsten Fest zu schenken. Sie verwerfen die Idee, wenden sie sich den Grillgeräten zu und fragen sich, ob der Holzkohle-Kugelgrill, den sie sich letztes Jahr gekauft haben, noch eine Saison durchhält oder ob sie sich nicht lieber einen neuen Gasgrill zutun sollten. Wegen des Acrylamids, der Rauchbelästigung, und der Nachbarn.

Digital Signage zur Steigerung der Spontanverkäufe

Digital Signage zur Steigerung der Spontanverkäufe

Spontanverkäufe nicht ausgeschlossen

Während die Väter überlegen, was sie alles brauchen könnten, stehen die Kinder wie gebannt vor den verschiedenen Bildschirmen, sogenannten Digital-Signage-Displays, auf denen an fast jeder Ecke des Marktes die Qualitäten von Sicherungssystemen fürs Eigenheim, die Stärken des neuen Treppenlifts, die Anwendung von rückstandsfrei ablösbarem Klebeband, die Handhabung des neuesten Küchenhelfers sowie die Vorteile emissionsfreier Wandfarbe präsentiert werden. Manchmal steht auch ein Vater dabei und denkt kurz darüber nach, ob er nicht heute Nachmittag das Wohnzimmer neu streichen sollte. Dann tippt er auf dem interaktiven Display herum, informiert sich und kauft spontan zwei Eimer Super-Schneeweiss-Innenfarbe, eine Teleskopstange, Farbroller, Walzen, Pinsel und Kreppband.

Elektronische Digital-Signage-Werbesysteme erregen Aufmerksamkeit

Digital Signage ist ein Begriff für digitale Informations- und Werbesysteme. Dazu gehören beispielsweise Leuchtschilder, elektronische Plakate, Projektionen aber auch interaktive Medien wie Tablets und Touchscreens. Digital-Signage-Systeme kommen unter anderem im Handel zum Einsatz. Die Werbedisplays mit Media-Screens oder interaktive Info-Terminals erregen bei potentiellen Kunden deutlich mehr Aufmerksamkeit als statische Werbeschilder, beleuchtete Reklametafeln oder klassische Kundenstopper.

Neugierde wecken

Die bewegten Bilder, Präsentation oder Videos auf Digital-Signage-Displays – häufig mit Ton – ziehen die Aufmerksamkeit von Passanten auf sich, sie laden zum Verweilen vor den Filmen oder Bildern ein. So werden Kunden im Vorübergehen auf Dienstleistungen aufmerksam gemacht oder über Produkte informiert. Dadurch wird das Kaufverhalten der Kunden beeinflusst.

Online-Verwaltung der Digital-Signage-Systeme

Heutzutage können Digital-Signage-Systeme online über Fernwartung verwaltet und Inhalte dynamisch angepasst werden. Die verkaufsfördernden Werbedisplays sind oft mit Touch-Screens oder Multi-Media-Screens ausgestattet, über die der potentielle Kunde direkt interagieren kann. Es gibt zahllose Gestaltungsmöglichkeiten für die Informationen, die am Digital-Signage-Display angezeigt und flexibel angepasst werden können.

Flexible Verkaufsförderung

Das Digital-Signage-System, das den Vater von der Renovierung des Wohnzimmers überzeugt hatte, bot übrigens unter anderem die Möglichkeit, den Verbrauch und den Zeitaufwand für das Streichen des Wohnzimmers interaktiv zu berechnen, zudem waren Informationen über die verfügbaren Produkte für diverse Anwendungsbereiche, deren Trockendauer, Emissionswerte und Produktinformationen verfügbar. Ausserdem konnte man auf den interaktiven Bildschirmen Videos mit Tipps und Anleitungen aufrufen, wie Wände und Decken optimal gestrichen werden.

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Weiterführende Tipps aus dem WWW

Die Geschichte der Verkaufsförderung

Von der Plakatreklame zu «Digital Signage»

Screens, Monitore, LED überall – Der öffentliche Raum wird immer stärker von digitalen Installationen durchdrungen. Das hat für Werbetreibende handfeste Gründe: Digital Signage ist heute eines der erfolgreichsten und effektivsten Mittel der Verkaufsförderung. Doch wie beginnt eigentlich die Geschichte der modernen Verkaufsförderung? Wie hat sich das Marketing gewandelt. Und an welchem Punkt stehen wir heute?

Keine Zeit für Marketing im Wirtschaftswunder

Nach den verzichtreichen Jahren des Zweiten Weltkrieges war in den Fünfzigerjahren der Durst nach Konsum enorm. Lange hatte man sich beschränken müssen. In der Schweiz rief man im Krieg zur «Anbauschlacht» und verteilte Marken an die Haushalte – doch jetzt konnte man sich endlich wieder nahezu uneingeschränkt eindecken. Die Produzenten hatten entsprechend alle Hände voll zu tun: Zunächst mussten sie Ware beschaffen, Rohstoffe einkaufen, verarbeiten und transportieren. Für Marketing blieb kaum Zeit. Doch bald schon überstieg das Angebot die Nachfrage.

Ab 1960 stand die Frage, wie die Produkte an den Konsumenten und an die Konsumentin zu bringen waren, mehr und mehr im Mittelpunkt. Das moderne Werbezeitalter setzte ein: «Reklame» wurde vor allem auf Plakaten und mit Anzeigen in Romanheften und Zeitschriften gemacht, später dann zunehmend auch als Spots im Fernsehen. Dass über die Hälfte aller Entscheidungen, ein bestimmtes Produkt zu kaufen, unmittelbar im Laden getroffen werden (das haben empirische Untersuchungen gezeigt), hatte man damals noch nicht auf dem Schirm.

Digital Signage: Verkaufsförderung der Zukunft

Mit Digital Signage am Point of Sales laufend informieren.

Heute ist die momentane Wirkung entscheidend

Heute setzen Unternehmen im Detailhandel zurecht verstärkt auf die Verkaufsförderung vor Ort. Konsumgerichtete Promotions wie Aktionen, Neuheiten und Wettbewerbe steigern die sogenannte ‚momentane Wirkung‘. Sie triggern Impulskäufe. Diese Art von Verkaufsförderung setzt visuelle Massnahmen wie Displays, besondere Verpackungen und gut sichtbare Sonderpreisaktionen voraus, um Spontankäufe anzuregen. In dieser Hinsicht hat sich in den letzten 70 Jahren enorm viel verändert. Die Möglichkeiten zu werben sind schier unendlich, gerade durch die Digitalisierung. Displays sind einerseits sehr flexibel einzusetzen: Ihr Standort kann ebenso schnell gewechselt werden wie der angezeigte Inhalt. Andererseits ist nachgewiesen, dass digitale Installationen unweigerlich die Aufmerksamkeit von Kundinnen und Kunden auf sich ziehen.

Impulskäufer wollen informiert werden

Konsumentinnen und Konsumenten wissen etwa zu 60 Prozent, was sie einkaufen wollen, wenn sie einen Laden betreten. Sie wollen also durch Werbung auf bestimmte Sonderangebote oder Neuheiten aufmerksam gemacht werden. Digital Signage ist nicht nur Werbung, sondern auch Informationsquelle. Umso wichtiger ist es, dass der Einsatz eines Digital Signage-Systems gut durchdacht ist. Wie bei anderen Kommunikationskanälen auch muss die Zielgruppe bestimmt, der Standort definiert und die Effizienz konstant überprüft werden.

Mehr als Preispolitik

Verkaufsförderung ist also nicht nur Preispolitik. Sie ist vor allem Kommunikation. In einer zunehmend spontanen und gut informierten Gesellschaft brauchen Läden ein optimal funktionierendes Kommunikationssystem, das den Kunden bezüglich des Angebots auf dem Laufenden hält und die Produkte ansprechend präsentiert.

Digital Signage durchdringt schon jetzt unseren Alltag. Allein am Bahnhof Zürich sind ca. 1’000 Displays aufgestellt. Diese Dichte wird meist nur unbewusst wahrgenommen, was die Bedeutung von Digital Signage aber nur nochmals unterstreicht.

Weiterführende Tipps zum Thema

Digital Signage: Werbung, die (sich) bewegt!

Sie sind zum ständigen Begleiter unseres Alltags geworden. Wo wir auch sind, elektronische Plakate, animierte Werbung, digitale Türbeschriftungen oder Verkehrshinweise ziehen unsere Aufmerksamkeit auf sich. Medieninhalte werden mit gutem Grund immer mehr elektronisch vermittelt. Digital Signage ist für die gemeinte Zielgruppe attraktiv und für den Werbenden ausgesprochen kostensparend.
Digital Signage: Werbemöglichkeit, die jeden unterhaltet ...

Digital Signage: Werbemöglichkeit, die jeden unterhaltet …

Visuelle Reize für mehr Aufmerksamkeit

Mehr und mehr Verlage nutzen Digital Signage für das Platzieren von Nachrichten und Werbung: An hoch frequentierten öffentlichen Standorten werden News, Veranstaltungshinweise und das Lokalwetter gezeigt, was bei den Passanten bewiesenermassen mehr Aufmerksamkeit generiert als herkömmliche Werbung dies tun kann. Vernetzte (audio-)visuelle Informationssysteme sind den herkömmlichen, statischen Medien insofern überlegen, als dass sie die Sinne von Passantinnen und Passanten automatisch aktivieren. Denn die emotionale Komponente von bewegten Bildern ist weitaus stärker ausgeprägt als die statischer Plakate oder Werbedisplays. Die Möglichkeiten der Darstellung sind mit Digital Signage schier unendlich und enorm flexibel.

Die Zielgruppe fest im Visier

Digital Signage kann sowohl durch ein Programm gesteuert als auch manuell zusammengestellt werden. Mittels Präsentationstechnik, Hardware, Netzwerkanbindung und entsprechender Software werden die Inhalte wirkungsmächtig inszeniert. An öffentlichen Plätzen (Infopoint, Informationssysteme), in Hotels (Begrüssungssysteme), Grossmärkten (Adscreen), Geschäften (Instore Marketing) und Praxen (Besucher- und Weg-Leitsysteme) kommt stetig mehr Digital Signance zum Einsatz, deren Inhalte jeweils sehr zielgruppenorientiert angepasst werden können.

Digital Signage - flexibel und aktuell

Mit Displays flexibel sein, Botschaften, die auffallen.

Flexible Inhalte, in Sekundenschnelle gewechselt

Es ist klar belegt und einleuchtend, dass Nutzer von Digital-Signage-Systemen Kosten sparen können. Die Wechsel der Inhalte, das Überkleben vom Plakaten, entfallen bei elektronischer Programmierung komplett. Auch die Erstkosten halten sich sehr in Grenzen. Einmal installiert, können die Inhalte der Digital-Signage in Sekundenschnelle gewechselt, aktualisiert oder angepasst werden. Am frühen Morgen läuft auf dem Screen etwas anderes als Mitte Nachmittag, je nachdem, welche Kundschaft wann in hoher Frequenz passiert.

Ein ausgezeichnetes Beispiel wie Digital Signage funktioniert, zeigt das nachfolgende Kurzvideo der ARD.

Digital Signage ist Plakat, Flyer und Anzeigetafel in einem – und die Werbung der Zukunft!

Lesetipp:

Die Geschichte von POS-Material hin zu Digital Signage

Überarbeitet am 17.4.2019 (ar)