Die Geschichte von PoS-Material hin zu Digital-Signage

PoS-Material auf dem Weg hin zu Digital-Signage – eine spannende Entwicklung. Kaufentscheidungen wurden und werden noch immer häufig direkt am PoS (Point of Sales) getroffen. Oft sehr spontan. Es liegt deshalb nahe, dem PoS besondere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.

Die Themen in diesem Artikel:

POS Material: besondere Präsentation, die Aufmerksamkeit fördert

PoS-Material: besondere Präsentation, die spontane Aufmerksamkeit fördert

Um was geht es bei PoS-Material und Digital-Signage?

Es geht um

  • direkte Werbung für ein Produkt,
  • um eine konkrete oder abstrakte Imagepflege für Hersteller oder Verkäufer und in der Regel auch
  • um die Vermittlung von Informationen im Zusammenhang mit Design, Herstellprozess und Nachhaltigkeit des Produkts.

Auf Verkaufsförderung ausgerichtete Dienstleistungsunternehmen bieten eine Vielfalt von PoS-Materialien an wie

  • grossformatige Poster,
  • Plakate,
  • Displays und
  • bedruckte, mobile Stellwände
  • und vieles mehr.

Flyer, Broschüren und Prospekte unterstützen die erweiterten Werbemassnahmen der werbenden Firma.

Kreativ und gezielt eingesetzte PoS-Tools wirken verkaufsfördernd. Am richtigen Ort platziert, fallen PoS-Materialien und Produkte auf und können der Beginn einer neuen, langfristigen Kundenbindung an eine Marke oder an ein Unternehmen sein.

Dennoch – obigen PoS-Tools ist gemeinsam, dass sie aus dem «analogen» Zeitalter stammen. Ihr Aussehen und ihre Aussage können darum nicht blitzschnell über Fernbedienung an eine geänderte Kunden- oder Passantenstruktur angepasst werden.

Der teilweise Ersatz analogen PoS-Materials durch modernes Digital-Signage, das in Aufmachung und Aussage beliebig häufig verändert und angepasst werden kann, macht für Werbeanbieter und Werbende durchaus Sinn. Insbesondere weil Werbebotschaften moderner, schneller und flexibler vermittelt werden können.

PoS-Material entwickelte sich aus den Produkten selbst

Eine abstrakte Werbung, die sich unabhängig von einem konkreten PoS für das Image von Produkten oder Produzenten stark machte, lässt sich bis in die Antike zurückverfolgen. Ton- oder Wachstäfelchen übernahmen die Funktion des PoS-Materials.

Ein spannendes Beispiel einer weithin sichtbaren Werbung für die Bedeutung bestimmter Adelsfamilien bieten die Geschlechtertürme in San Gimignano. Sie entstanden im 12. und 13. Jahrhundert und machten je nach ihrer Bauhöhe auf Einfluss und Wichtigkeit ihrer Erbauer aufmerksam.

In der Nachkriegszeit, noch bis in die 1950er-Jahre hinein, wurde die Landbevölkerung häufig von Handelsreisenden mit Non-Food Produkten versorgt. Als PoS fungierte entweder ein Koffer mit den Verkaufsprodukten selbst oder ein Musterkoffer, der die Produkte lediglich als Anschauungsobjekt enthielt, die bestellt werden konnten.

In beiden Fällen übernahmen die Produkte die Rolle des PoS-Materials im Sinn verkaufsfördernder Massnahmen.

Zunehmende Produktvielfalt, Konzentrationen auf der Anbieterseite, die Ausweitung des Messegeschäfts und die Notwendigkeit einiger Hersteller, sich mit ihren Produkten trotz Ähnlichkeiten vom Wettbewerb positiv abzugrenzen, brachte einen Schub in die Entwicklung sehr differenzierten PoS-Materials.

Der gezielte Einsatz von analogem Werbe- und Informationsmaterial am PoS stellt heute nach wie vor eine wichtige Komponente des Marketing-Mix dar.

PoS-Materialien im Überblick

Nachfolgend wichtige Pos-Materialien für die Verkaufsförderung:

  • Bodensteller, Bodendisplays aus Werkstoffen wie Holz, Metall, Plexiglas, Materialmix
  • Thekensteller und Tischaufsteller aus verschiedenen Materialien gefertigt
  • Holzdisplays: vermitteln den Eindruck von Nachhaltigkeit und Naturnähe
  • Plexidisplays transportieren modernes Image. Aus Acrylglas oder Plexiglas hergestellt
  • Metalldisplays bieten ein weites Spektrum an Gestaltungsmöglichkeiten

Digital-Signage – Digitalisierung analoger Werbeanzeigen am PoS

PoS-Material anzupassen ist kostspielig und auch für die Distribution aufwändig. Der Übergang zu digitalem Präsentationsmaterial ist deshalb ein logischer Schritt.

Während zu Beginn der Übergangsphase in den Nullerjahren Design und Inhalte von Plakaten, Postern und anderen Werbemitteln häufig nahezu eins zu eins in digitales Design übersetzt wurden, eröffnete die Weiterentwicklung digitaler Displays und die rasante Software- und Algorithmen-Entwicklung seit etwa 2015 eine grosse Bandbreite eigener grafischer Gestaltung.

Auch sehr ungewöhnliche Displayformate sind heute leicht umsetzbar. Mit der Einführung multimedialer audiovisueller Inhalte und der Einführung interaktiver Displays punkten digitale Lösungen für den PoS mit Möglichkeiten, die analoge Materialien wie Plakate, Poster und sonstige Printmedien nicht bieten können. Verkaufsfördernde Massnahmen können mit Digital-Signage zielführender gestaltet werden.

Digital Signage: Bewegung fördert Aufmerksamkeit

Digital-Signale: Bewegung fördert Aufmerksamkeit

Vor- und Nachteile von PoS-Material und Digital-Signage

Entwicklungen ab etwa 2018 haben gezeigt, dass sowohl analoge wie auch digitale PoS-Materialien Aufmerksamkeit von Kunden und Kundinnen auf sich ziehen können. Allerdings sind es vor allem interaktive Displays und multimediale Gestaltungsmöglichkeiten, die ausschliesslich digitalen Lösungsansätzen offenstehen.

Ein digitales, multimediales Display mit bewegten Bildern bei gleichzeitiger Aktivierung des Hörsinns macht es potenziellen Kundinnen und Kunden schwerer, achtlos an einem Display vorbeizugehen.

Interaktionen durch Blicksteuerung (Eye Tracking) oder durch Berühren (Touch Panel) gestatten ein individuelles Display oder die Einspielung der gesuchten Informationen.

Vorteile analogen PoS-Materials:

Nach Erstellung des Materials treten keine weiteren Folgekosten auf

  • die grafische Gestaltung der Werbemittel kann auf Nutzen und Image des Produktesabzielen oder auf Imagewerbung des Unternehmens
  • System flexibel in der Zusammenstellung von verkaufsförderndem Material
  • Interessent*innen können Infomaterial mitnehmen, um ihr Wissen zu vertiefen

Nachteile analogen Materials am PoS:

  • System ist statisch, notwendige Anpassungen sind meist aufwändig
  • Keine multimediale Gestaltung möglich
  • Keine Interaktionen zum Abruf individueller Inhalte möglich

Vorteile Digital-Signage:

  • Anpassungen der Displays durch Software in Real-Time möglich
  • Anpassungen mittels Fernsteuerung (auch via Internet)
  • Multimediale Darstellungen (Seh- und Hörsinn werden angesprochen)
    Automatische oder bewusst gesteuerte Interaktionen durch Blick- und Berührungssteuerung
  • Verknüpfungen mit weiterer Betriebssoftware wie Lagerhaltung, Projektmanagement und Controlling möglich

Nachteile digitaler Lösungen:

  • Folgekosten (Stromverbrauch, Pflege der Software, Nutzungsgebühren für Cloud)
  • Digitale Displays sind nicht zur Mitnahme geeignet

© raeber-marketing-blog.ch: Autorenteam, R.W. Wolff-Bramkamp, überarbeitet Andreas Räber, am 27.2.2023


Meinung: Digital-Signage: Mehr Möglichkeiten in der Präsentation

Ein Kommentar aus der Reihe «Auch das noch!» von Andreas Räber, Marketingplaner

PoS: Ich kann mich noch gut an meine Zeit als Lebensmittelverkäufer in einem mittelgrossen Shoppingcenter erinnern. Montags erhielten wir immer die neusten Aktionen, von denen wir am Folgetag einen «Aufzug» (spezielle Warenpräsentation) erstellten. Mitgeliefert wurden Plakate und Stopper mit grossen Botschaften, welche Produkte von wann bis wann und wie viel günstiger sind. Die Ware wurde so präsentiert, dass man bei einem normalen Einkauf daran vorbeikam. Die Botschaften: kurz, einfach, prägnant.

Gelegenheitsverkäufe: «Oh ein Schnäppchen? Damit spare ich viel Geld.» Wir kennen diese Gedanken. Wir sehen, was wir sparen. Das ist die Idee von damals und von heute. Produkte zu verkaufen, die nicht auf dem Einkaufszettel stehen. Je nach Aktion ein sehr lukratives Geschäft, das mit ganz einfachen Plakaten angepriesen wurde.

Reizüberflutung: Und heute? Wenn ich durch ein Shoppingcenter gehe, werde ich von vielen verschiedenen Werbebotschaften gestürmt. Alle buhlen gleichzeitig um meine Aufmerksamkeit. Digital-Signage finde ich persönlich sehr gut für kurze und originelle Spots. Für interaktive Botschaften. Oder auch für Produkterklärungen, zum Beispiel im Baumarkt. Manchmal wird meine persönliche Reizschwelle allerdings überschritten. Dann sehe ich bewusst weg. Ich bin zwar ein offener Mensch, doch zu viele Botschaften, oft ohne nachvollziehbaren Sinn oder Präferenzen von mir, stossen eher ab.

Botschaft und Bedürfnis überwiegen: Digital-Signage ist letztlich nur ein Werbemittel. Ein modernes und sehr spannendes! Es kann nichts dafür, dass so manche Werbebotschaft meine Aufmerksamkeit verlangt, aber mein Interesse doch nicht wecken kann. Letztendlich ist gute Aufmerksamkeit selten und wenn, dann nur kurz. Gesehen werden bedeutet noch lange nicht, auch verkaufen zu können.

Gute Verkaufsförderung braucht vor allem klare, gut präsentierte Botschaften und klare Bedürfnisorientierung. Das war schon immer so. Nur dass Digital-Signage wesentlich mehr Möglichkeiten bietet!

Andreas Räber - Online Marketing Spezialist und GPI-Coach

Autor: Andreas Räber


Die Themen PoS und Digital Signage im Web

  • industrie-produkte.ch: Digital-Signage – Digitale Beschilderung, die auffällt – Dass in der Werbebranche immer wieder neue Fachbegriffe auftauchen, ist nichts Neues und ein gutes Zeichen für Weiterentwicklung. Die digitale Technologie entwickelt laufend neue Möglichkeiten. Ein Begriff ist Digital-Signage. Digital-Signage bedeutet digitale Beschilderung. Wie Digital-Signage eingesetzt wird, Vorteile, Erfolgskontrolle und Herausforderungen. Das Wichtigste zu diesem Werbemittel hier im Überblick. Mehr Infos auf industrie-produkte.ch.
  • kmu-marketing-blog.ch: POS-Material – wenn die Werbung zum Kunden kommt –
  • Wir haben eine Bitte: Sehen Sie sich das nächste Mal beim Einkaufen aufmerksam um. Aber richten Sie den Blick nicht nur auf Bananen, Kaffee & Co. Richten Sie ihn auch auf das PoS-Material. Richtig gehört: auf das PoS-Material. Nein, das ist kein neues Fitness-Food oder ein hippes Szenegetränk. Wir reden hier von Point-of-Sale-Werbung. Was genau ist mit Point-of-Sale-Werbung gemeint, wie wirkt sie auf die Kund*innen und warum ist sie für den Verkaufserfolg so unverzichtbar? Mehr Infos auf kmu-marketing-blog.ch.

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© raeber-marketing-blog.ch: 21.6.2022 Autorenteam, R.W. Wolff-Bramkamp/ überarbeitet 23.02.2023, Andreas Räber, Lektorat: Tabea Räber