Warum Büromöbel auch ein Marketinginstrument sind

Eine Firmenphilosophie soll nicht nur laufend kommuniziert, sie muss gelebt werden. Auch in nicht offensichtlichen Bereichen wie Büromöbel.

Seit über 30 Jahren bin ich in Verkauf und Marketing tätig. Wer im Aussendienst arbeitet, sieht in viele Firmen hinein. Es gibt gewisse Merkmale, die mir inzwischen auffallen. Merkmale, wie eine Firma geführt wird, die mir einen Eindruck über die Stimmung im Team hinterlassen. Da ist zum Beispiel die sauber oder vielleicht weniger sauber aufgeräumte Küche. Ein Knackpunkt in den meisten Unternehmen. Weil Sauberkeit nur mit der Übernahme der Selbstverantwortung der einzelnen Mitarbeiter gewährleistet werden kann. Küche ist Botschaft. Zum einen darf dort gelebt werden, zum andern ist sie auch ein Signal: für die Motivation der Belegschaft.

Auch alte Büromöbel kommunizieren

Alte Büromöbel, Firmenphilosophie oder Sparmassnahmen?

Der Empfang in einer Firma – auch Büromöbel können «lächeln»

Jedes noch so schön eingerichtete Entree verliert, wenn der oder die Mitarbeiterin am Empfang unfreundlich ist. Ein Lächeln ist nach wie vor Gold wert und beeinflusst die Meinungen der Besucher.

Auch Büromöbel können «lächeln». Wenn sie gepflegt und wenn sie eine Einheit sind.

Beispielsweise nicht  aus irgendeinem Geschäftskonkurs zusammengestellt. Büromöbel sind ein Motivationsfaktor, der in Sachen Mitarbeiterförderung nicht zu unterschätzen ist. Niemand arbeitet gerne an einem Bürotisch, wo Spuren und Kratzer des Vorgängers deutlich sichtbar sind. Auch Kunden sehen dies. «Lächelnde Büromöbel» sind aufgrund der Firmenphilosophie und der Zielgruppe zusammengestellt. Dazu kann man auch die Beratung von Möbellieferanten beanspruchen, oder wie ich in einem Forum gelesen habe, von einem unabhängigen Büromöbelmakler.

IKEA oder Bürofachmann

Ich selbst bin ein grosser Fan von IKEA-Katalogen. Die eingerichteten Zimmer und Büros sind kreativ und mit viel Liebe ausgestattet. Typisch IKEA. Nur sind diese Möbel nicht immer die stabilsten, so zumindest meine Erfahrung. Wenn auch ihre Werbung eine gewisse Faszination ausübt. Beim Bürofachmann habe ich automatisch grösseres Vertrauen in die Stabilität. Selbstverständlich kosten diese Möbel auch um einiges mehr. Nur, in der Summe einmal für eine Büroeinrichtung zu bezahlen und 10 Jahre damit zu leben, kommt letztlich günstiger als alle zwei Jahre neue billige Möbel zu kaufen. Das ist sicher auch eine Frage der Zielgruppe. Alle zwei Jahre neue Möbel zu kaufen, kann ein Lebensstil sein, den ich mir erlaube, bewusst zu hinterfragen, weil das ressourcenorientierte Denken fehlt.

Viel Auswahl im Büro Grosshandel.

Viel Auswahl im Büro Grosshandel.

Gesundheit unterstützen und fördern

Mit der Zunahme von Berufsbildern im administrativen Bereich und der –  mit der Digitalisierung verbundenen – oft belastenden Körperhaltung, ist auch der Anspruch nach elektrisch höhenverstellbaren Stehtischen (siehe auch «Höhenverstellbare Stehtische, Gesundheit geht vor» auf Raeber-blog.ch) gestiegen. Man will die Bewegung am Arbeitsplatz fördern und somit auch Körperschäden und Krankheitsausfälle (Bandscheibenschäden etc.) verhindern. Rechtzeitiges Investment ist besser, als teure Mitarbeiterausfälle zu finanzieren. Zudem: Wer steht ist wacher und hat mehr Konzentration. Und stellen Sie sich vor, ein Kunde ist in Ihrem Büro und Ihr Stuhl quietscht andauernd.

Aus der Region für die Region – Nähe schafft Vertrauen

Mit dem Internet ist es möglich, auch Büromöbel günstiger zu bestellen. Wie an der Grenzregion zu Deutschland. Im Ausland kaufen ist billiger, sofern alles rund läuft. Wenn es zu Beanstandungen kommt, fängt nicht nur der Ärger an, sondern was günstig war, wird plötzlich teuer.

Der Büromöbel-Händler in der Region bleibt trotz Onlinehandel eine Vertrauensperson.

Firmen, die gezielt für Schweizer Werte einstehen, sie auch explizit kommunizieren, sollten diese konkret leben. Wie glaubwürdig ist es,  wenn die Bürolinie bei einer Swissness-Firma einen Produktnamen mit dem deutschen Doppel-S hat?

Botschaft und Leben werden wahrgenommen. Das ist Marketing, das zwar nicht direkt und kurzfristig gemessen werden kann, langfristig jedoch Auswirkungen hat.

Beispiel eines Büromöbel Onlineshops aus der Region Zürich

Büromöbel und Bedarf Onlineshop, Region Zürich

© raeber-marketing-blog.ch – überarbeitet am 10.12.19 (ar)

Zur richtigen Zeit werben. Präferenzen schaffen. Kunden begleiten.

Wann versende ich meinen Newsletter? Wann schalte ich die Google AdWords Werbung? Wann Inserate? Das sind Fragen, die sich nicht eindeutig beantworten lassen und sie sind zudem abhängig vom Produkt und von der Zielgruppe. Nachstehend 4 Beispiele, wie man ausserhalb der klaren Werbezeiten sinnvoll werben kann.

Wann soll man werben? Die Wirksamkeit der Werbung unterliegt verschiedenen Faktoren.

Wann soll man werben? Die Wirksamkeit der Werbung hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Gartenbau – Werbung im Winter macht keinen Sinn.

Wer im Winter für Produkte rund um den Gartenbau wirbt, wird über die Verkaufszahlen ziemlich enttäuscht sein. Das zumindest ist unsere Meinung. Es ist ja auch irgendwie logisch. Niemand kauft Produkte, die er erst einige Monate später einsetzen kann. Menschen leben im Moment. Warum also im Winter für Gartenprodukte werben? Vielleicht gibt es bis zur kommenden Saison etwas Neues oder sogar eine spezielle Aktion? Warten lohnt sich also, denkt sich der Endkunde.

Gartenbau: Gartenplanen mit online Gartentipps

Gartenbau: Gartenplanung im Winter mit online Gartentipps

Gartenbau: Die Winterserie «So gestalte ich meinen Garten»

Mit einer Serie kann man den Besucher «an der Stange halten». Zum Beispiel nützliche Infos für den Laiengärtner in kurzen und verständlichen Texten mit Bildern, wie er den Garten planen und gestalten kann. Vielleicht hat er auch die Möglichkeit, sich einzuloggen und seine eigene Checkliste für den nächsten Frühling zu erstellen. Eine SMS oder ein Mail erinnert ihn daran, dass der Frühling bevorsteht. Bestellt er Produkte im Voraus, erhält er einen kleinen Rabatt. In diesem Log-in könnte er auch Fragen stellen. Ziel: Den potenziellen Kunden durch den Winter begleiten. Denn Winter bedeutet nicht, dass Garten kein Thema ist. Sondern lediglich, dass von der Natur her Grenzen gesetzt sind.

Spenden sammeln, wenn draussen die Sonne scheint?

Weihnachtszeit ist klar Spendenzeit Nr. 1. Was auch immer der Grund ist, dann wird der grösste Teil des Schweizer Spendenfrankens eingezahlt. Warum lässt sich das im Sommer fast nicht durchsetzen? Die Not, zum Beispiel im Südsudan, ist trotzdem vorhanden. Warum sind Herr und Frau Schweizer saisonabhängig, wenn es darum geht, hilfsbedürftigen Menschen zu helfen? Diese Fragen lassen sich sehr schwer beantworten. Mögliche Gründe könnten sein, dass man Ende Jahr besser sieht, was noch im Kässeli ist. Die eigene Sicherheit könnte unbewusst als Bremsklotz für Spenden im Sommer wirken. Auch wenn kreative Werbung ins Haus flattert wie diejenige von Terre des Hommes, bedeutet das nicht, dass wir deshalb spenden.

Spenden sammeln, so einfach wie möglich.

Spenden sammeln, so einfach wie möglich.

Spenden sammeln. So einfach wie möglich.

Spenden unter dem Jahr. Das ist am besten möglich, wenn man ein kostengünstiges Tool zur Verfügung hat. Beispiel: ein SMS-Dienst, der monatlich (im Abo) versendet wird. Die aktuellsten Projekte in der Übersicht. Klicken und per SMS spenden. So einfach wie möglich! Um Kosten für Druck und Versand zu sparen, könnten diese Abonnenten aus dem normalen Spendenmailing gelöscht werden. Dazu braucht es allerdings auch die Bereitschaft und Mithilfe der Spender selbst. Es ist einfach ein Denkanstoss. Oftmals scheitern Aktionen an der Komplexität der Kommunikation und beim anschliessenden Abschluss.

Wann ist ein IT-Support gefragt?

Wir arbeiten tagtäglich mit unserem PC, Laptop und unseren mobilen Geräten. Sie sind selbstverständlich geworden. Was wäre, wenn das Internet für 24 Stunden nicht mehr funktionieren würde? Damit würde ein grosser Teil der Firmen weltweit enorme Umsatzeinbussen hinnehmen müssen. Und nicht nur das. Statt E-Mails würde man wieder telefonieren oder Briefe versenden. Im Falle von IT-Dienstleistungen lässt man sich Zeit, bis der Notfall eingetroffen ist. Das trifft vor allem auf kleine oder neue Firmen zu, die nicht direkt auf die IT-Sicherheit achten müssen. Das böse Erwachen kommt dann, wenn die Hardware defekt ist und die Daten verloren sind und für die Wiederherstellung hohe Kosten anfallen.

IT-Outsoursing und Support: Sichtbar sein, wenn es darauf ankommt.

IT-Outsoursing und Support: Sichtbar sein, wenn es darauf ankommt.

IT-Support oder Dienstleistungen. Bereit sein.

Dieses Thema ist sehr aktuell, insbesondere aus der Sicht der IT-Sicherheit. Hier gilt es, da zu sein, wenn der schlimmste Fall bei einem potenziellen Kunden eintrifft. Qualität in der Not fördert die Weiterempfehlungen. Da kann bedeuten, mit Suchmaschinenoptimierung oder mit Google AdWords unter wichtigen Begriffen präsent zu sein. Durch Informationen auf der eigenen Webseite über die Folgen eines IT-Absturzes zu berichten und zugleich die Vorteile von IT-Outsourcing aufzuzeigen. Der potenziellen Kunde muss sich bewusst sein, dass ein IT-Abo langfristig günstiger sein kann als die Folgen eines totalen Absturzes.

Warten, bis es «dran ist», das ist menschlich.

Die wenigsten Menschen werden im Alter von 20 Jahren ein Testament verfassen. Erst dann, wenn sie die Diagnose «unheilbar krank» erhalten. Diese drei Beispiele zeigen, dass Werbung zur «richtigen Zeit» durchaus Sinn macht. Zumindest dann, wenn diese «richtige Zeit» auch bekannt ist. Dann lässt sich Werbung auch besser messen.

Die Fragen anders stellen: Mit Werbung Kunden begleiten.

Fazit: Statt ausserhalb der Saison den Produktverkauf steigern zu wollen, sollte man  durch Informationen Präferenzen schaffen. Das ist eine klassische Aufgabe der Werbung, die immer noch unterschätzt wird.

Die 3 aufgeführten Beispiele zeigen auf, wie Werbung sonst noch eingesetzt werden kann. Kreativität und Ideen, auch aussersaisonal aktiv zu sein, sind sicher wichtige Voraussetzungen für den Erfolg. Werben ausserhalb der Saison hat den grossen Vorteil, dass man auffällt, weil die Masse der Mitbewerber fehlt. Die Botschaft, das Konzept und die Umsetzung müssen jedoch auch hier überzeugend sein.