Warum Verpackungsmaterial das Image eines Unternehmens prägt

Jedes Unternehmen, das Waren produziert und versendet, muss sich auch die Frage nach der Verpackung stellen. Hier gilt es zu beachten, dass die Transportverpackung funktional ist und die Ware schützt. Weiter trägt die Verpackung dazu bei, indirekt das Image eines Unternehmens zu prägen – im positiven wie im negativen Sinne.

Warum das so ist und wie das Verpackungsmaterial gezielt zur Image-Bildung eingesetzt werden kann, erklärt dieser Artikel.

Warum auch Verpackungsmaterial das Image eines Unternehmens prägt

Warum auch Verpackungsmaterial das Image eines Unternehmens prägt

Ziele von Verpackungsmaterial

Transportverpackungen kommen immer dort zum Einsatz, wo Waren auf dem Postweg in Umlauf kommen.

  • Ein Hauptziel dabei ist die Gewährleistung von Transportierbarkeit und einfachem Handling. Indem die Transportverpackungen bestimmten Standards entsprechen, lassen sie sich leichter in Postfahrzeugen und -Filialen stapeln und zustellen.
  • Auch die Zusteller*innen haben es leichter, sehr grosse, kleine oder sperrige Produkte zu greifen und zu sortieren.
  • Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Schutz des Produktes vor externen Einflüssen wie Stösse und Stürze, die auf dem Transportweg passieren können. Luftpolsterfolien beispielsweise schützen den Inhalt durch die Abpolsterung, die sie bieten. Schon eine stabile Kartonverpackung kann einen entsprechenden Grundschutz bieten.
  • Auch die Einflüsse von Nässe oder Kälte sollten durch die Verpackung minimiert werden.
  • Besondere Anforderungen an die Verpackung stellen Lebensmittel, die auch während des Transportes gekühlt werden müssen, sowie Waren, die besonders zerbrechlich sind.

Aus diesem Grund sollten die Anforderungen an das Verpackungsmaterial stets individuell an das spezielle Produkt angepasst werden.

Zuletzt gewährleistet die Verpackung gleichzeitig die Wahrung von Privatsphäre und die Identifizierbarkeit des jeweiligen Produktes.

Dadurch, dass man Produkte mit einer undurchlässigen Verpackung wie Pappe, Strechfolien oder Luftpolsterfolien umhüllt, können weder Transporteur*innen noch Zusteller*innen den konkreten Inhalt in Erfahrung bringen. Auch im Umgang mit neugierigen Nachbar*innen, die ein Paket annehmen, wird so weiterhin das Post- und Privatgeheimnis gewahrt.

Gleichzeitig ist es durch den Strichcode oder QR-Code, der an der Aussenseite von Kartons oder strechfolien angebracht ist, möglich, ein Paket während des Transportweges zuzuordnen und nachzuverfolgen.

Gutes Verpackungsmaterial erfüllt also die folgenden Voraussetzungen:

  • Vereinfachung von Transportierbarkeit und Handling
  • Schutz vor äusseren Einflüssen
  • Individuelle Anpassung an den jeweiligen Inhalt
  • Wahrung des Briefgeheimnisses
  • Identifizierung des Paketes während des Kaufprozesses und der Zustellung
  • Förderung einer positiven Image-Bildung des Unternehmens
Verpackungen senden Botschaften an Kunden

Verpackungen senden wenn auch unbewusst, Botschaften an Kunden

Verpackungen senden meist unbewusst eine Botschaft an Kunden

Verpackung braucht es! Es ist schlichtweg rechtlich unmöglich, Waren unverpackt zu versenden. Doch davon abgesehen ist die Verpackung eine ideale Möglichkeit der Produkt-Kommunikation. Eine optisch attraktive Verpackung kann so den Impuls verstärken, ein bestimmtes Produkt zu kaufen, eine unansehnliche hingegen kann genauso ungewollte Rückschlüsse auf die Qualität des Inhaltes hervorrufen. Um dies zu verdeutlichen hier einige Beispiele:

Zu grosse Verpackungen

Jeder Käufer und jede Käuferin kennt vermutlich den Fall, dass die Verpackung eines gekauften Produktes zu einem Grossteil aus viel Leerraum besteht. Besonders bei Produkten aus dem Supermarkt ist dies ein ständiges Ärgernis, weil es mehr Inhalt suggeriert, als eigentlich vorhanden ist. Eine zu grosse Verpackung mit wenig Inhalt lässt Unternehmen so in einem schlechten Licht erscheinen.

Hinweis: Grosse Verpackungen müssen keine böse Absichten des Herstellers haben. Oft ist es einfach zu teuer eine eigene Verpackung für ein Produkt herstellen zu lassen. So wählt man eine vorhandene Verpackung, die aber einfach zu gross ist.

Bei Versandhändlern wie Amazon und Co werden häufig aus wirtschaftlichen Gründen Pakete mit viel Leerraum versendet. Dies hat zum einen den Grund, dass diese besser gestapelt werden können als Beispielsweise Waren in Strechfolien. Zum anderen ist es wohl auch aus logistischer Sicht rentabler.

Das Problem, über das auch Verbraucher*innen in diesem Zusammenhang häufig diskutieren, ist es, dass unnötig viel Verpackungsmaterial verwendet wird. In diesem Fall entsteht der Eindruck, weniger auf Nachhaltigkeit als auf wirtschaftliche Interessen zu setzen.

Hochwertiges oder minderwertiges Material?

In der Psychologie kennt man den sogenannten «Halo-Effekt». Damit ist gemeint, dass wir dazu neigen, von einer guten oder schlechten Eigenschaft direkt auf weitere damit assoziierte Attribute zu schliessen.

Die Eigenschaft wirft symbolisch ihren Schein auf das, was sie umgibt. Dies kann auch in Bezug auf die Verpackung vorkommen.

  • Ist die Verpackung hochwertig und wirkt stabil, meinen Käufer*innen, auch der Qualität des sich darin befindenden Produktes vertrauen zu können.
  • Im Umkehrschluss wirft eine minderwertige Verpackung auch ein schlechtes Licht auf den Inhalt des Paketes. Verbraucher*innen gehen automatisch davon aus, dass ein hochwertiges Paket nicht in einer minderwertigen Verpackung versendet werden würde.
Nachhaltige Verpackungen und Klimaschutz

Nachhaltige Verpackungen und Klimaschutz werden von Kunden wahrgenommen

Nachhaltige Verpackungen und Klimaschutz

Nachhaltigkeit ist ein Thema, das vermehrt in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit gerät.

Kaum ein Mensch ist mittlerweile unbeeindruckt von der sich zuspitzenden Klimakrise. In diesem Zusammenhang ist es in sämtlichen Lebensbereichen wichtig, nachhaltige Alternativen zu finden – egal ob es um Luftpolsterfolien geht, um Mode, um Mülltrennung oder um Mobilität.

Nachhaltige Verpackungen signalisieren, dass soziale Verantwortung übernommen wird. Spielt die Nachhaltigkeit jedoch keine Rolle, wird damit das Gegenteil ausgedrückt.

Kreative oder langweilige Verpackungen

Eine ästhetische Verpackung ist eine Sache, die für die reine Funktionalität nicht unbedingt notwendig ist. Auch ohne sie würde der Versand einwandfrei funktionieren. Doch wer sich Mühe mit dem Aussehen macht, signalisiert ein Interesse an den Kundenbedürfnissen, das über das notwendige Mindestmass hinausgeht.

Eine liebevoll gestaltete Verpackung zeigt, dass man den Kund*innen eine angenehme Erfahrung wünscht. So beweist man, dass man sich um deren Wohl bemüht, auch da, wo es nicht unbedingt nötig wäre. Noch dazu sind kreative Verpackungen eine gute Möglichkeit, um die Marke aufzubauen. Sie ziehen den Blick auf sich, bleiben im Gedächtnis und erzeugen den Eindruck der Aussergewöhnlichkeit.

Verpackungsmaterial ist wie eine Übergabe an Kund*innen

Beim Verkauf von Waren geht es niemals nur um das Produkt selbst. Vor allem Menschen, die gern in stationären Geschäften einkaufen gehen, schätzen das Drumherum: Man hat die Möglichkeit, in Ruhe durch die Regale zu stöbern. Im besten Fall fühlt man sich im Geschäft wohl, weil man dort eine angenehme Temperatur, eine ästhetische Umgebung und gute Stimmung vorfindet.

Ob ein Geschäft einen guten Eindruck hinterlässt, ist also von einer Vielzahl von Faktoren abhängig. Beim Paketversand jedoch fallen all diese Aspekte weg.

Hier hat man nur die potenzielle Website oder die Aufmachung des Onlineshops, in dem man ein Produkt gekauft hat. Und eben die Verpackung. Die Art und Weise, wie diese konzipiert ist, beeinflusst daher, wie ein Unternehmen in Erinnerung bleibt. Noch dazu ist es häufig so, dass Verpackungen nicht sofort weggeworfen werden. Sie liegen noch einige Zeit im Altkarton oder werden aufbewahrt, falls das Produkt später wieder zurückgeschickt werden sollte. Ist dies der Fall, fällt der Blick immer wieder neu auf die Verpackung, sodass sich die Meinung über das jeweilige Unternehmen verfestigt.

Aus all den genannten Gründen ist die Verpackung beim Paketversand keineswegs zu vernachlässigen. Ein nachlässiges Verpackungsmanagement wirft mitunter ein schlechtes Bild auf ein Unternehmen. Eine gut durchdachte Strategie hingegen bietet viele Chancen und Möglichkeiten, die keineswegs ungenutzt bleiben sollten.

© raeber-marketing-blog.ch – Lisa Bhavani, 22.9.2021, ergänzt und überarbeitet am 26.9.2023, Andreas Räber

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Trends bei Verpackungen: Reine Marketingsache

Verpackungen sind Botschaften. Geschickt kommunizieren sie mit der Kund*in. Nicht umsonst sind sie unter den Top 10 der Marketinginstrumente vertreten. Nur was will der Kunde von ihnen hören, wie viel Nachhaltigkeit muss drinstecken und was kann man selbst für den Umweltschutz tun? Wir gehen den Trends der Verpackungen auf den Grund.

Die Themen im Überblick

Verpackungsindustrie 2.0: Wie sieht die Zukunft aus?

Verpackungsindustrie 2.0: Wie sieht die Zukunft aus?

Kein Zweifel: In der Verpackungsindustrie ist kaum mehr etwas so, wie es einmal war.

Die Prinzipien der Nachhaltigkeit stellen die Branche auf den Kopf.

Im Laufschritt wächst sie über sich hinaus. Dafür gibt es sogar handfeste Beweise. Eine aktuelle Studie über Verpackungen bezeugt den Sinneswandel. Hier sind die Top 9 Trends unter den Verpackungen:

  • mehr Nachhaltigkeit bitte: Kund*innen erwarten eine grünere Verpackungsbranche. So belegen es die aktuellsten Studien über Verpackungen.
  • virtueller Wandel: E-Commerce ist auf dem Vormarsch. Umso mehr liegt der Fokus auf Onlineshop Verpackungen. Sie müssen grüner werden.
  • Rohstoff-Verwirrung: Verpackungen haben einen aussergewöhnlich hohen Rohstoffanteil von stolzen 50 bis 70 Prozent. Umso schwerer schluckt die Verpackungsbranche bei den stark schwankenden Rohstoffpreisen. Planungssicherheit adé.
  • hartnäckige Investoren: Mehr als 90 Prozent aller Investoren verlangen von ihren Partnern Nachhaltigkeit. Wer nicht mitspielt, fliegt.
  • Marken- und Kundenschutz: Die Fälschungsindustrie wird immer raffinierter. Umso besser müssen Marken und Kund*innen geschützt werden – Stichwort fälschungssichere Verpackungen.
  • rasantes Wachstum in Schwellenländern: Ob in Südamerika, Afrika oder Asien – der Pro-Kopf-Verbrauch von Verpackungen erreicht in den Schwellenländern beinahe Industrienation-Niveau. Die Folge: ein regelrechter Verpackungsboom.
  • Kreislaufwirtschaft: Einmal ist keinmal lautet das neue Motto der Verpackungshersteller. Einwegverpackungen weichen recycelbarem Kunststoff und wiederverwendbaren Systemen. Die Ellen MacArthur Foundation geht mit gutem Beispiel vorn. Mit ihrer New Plastics Economy setzt die grösste NGO der Verpackungsindustrie grüne Massstäbe. Bis 2025 will sie komplett auf wiederverwendbare Verpackungsmaterialien umstellen und auf Problemmaterialien wie PVC, EPS, PS verzichten. Und mit diesen Zielen ist sie nicht allein. Mehr als 500 Unternehmen machen mit – sogar Big Player wie Unilever oder Nestlé.
  • die Zukunft ist digital: 80 Prozent der Führungskräfte sind sich sicher: Die Zukunft der Verpackungsbranche ist digital. Die Digitalisierung wird Produktivität, Umsatz und Innovation um ein Vielfaches steigern. 40 Prozent haben sogar schon in KI investiert.
  • Marktkonsolidierung: Kleine Verpackungsunternehmen werden Teil eines grossen Ganzen.

Studien zu Verpackungen: Was ist gerade angesagt?

Die Verpackungsbranche ist äusserst findig. Wieder und wieder tüftelt sie an ihren Strategien – mit Erfolg.

Die Verpackungsmaterialien werden grüner und grüner.

Lust auf ein paar Beispiele?

  • Papierflaschen: Die dänische Brauerei Carlsberg serviert ihren Edelstoff ab sofort in Papierflaschen. Das macht sie zum Umweltpionier in der Getränkewelt. Und der Zuspruch ist gross. Auch andere berühmte Getränkemarken wie zum Beispiel Coca Cola entwerfen gerade die ersten Prototypen aus Papier.
  • KI: Auf die ideale Verpackungsgrösse kommt es an. Doch was ist die ideale Verpackungsgrösse? Genau das findet KI nun heraus. Mit höchster Präzision ermittelt es die Idealmasse für Verpackungsmaterialien.
  • Bio-Tinte: Das bisschen Tinte tut der Umwelt doch nicht weh, oder? Oh doch! Genau deshalb setzen vorbildliche Verpackungshersteller jetzt auf Bio-Tinte. Ihr aktueller Liebling unter den nachhaltigen Trends bei Verpackungen: die Soja-Tinte.
  • Köstliche Verpackungen: Was, wenn wir die Verpackung zum Fressen gern hätten? Essbare Teller, Schalen oder Trinkhalme aus ausgewählten Mehl- und Getreidesorten oder Hülsenfrüchten befördern die Reste geradewegs in den wohl natürlichsten Abfalleimer der Welt – in den Darm. So einfach geht Zero Waste.
  • Bio-Kunststoff: Nachhaltiges Verpackungsmaterial, das nicht nur wie Kunststoff aussieht, sondern sich auch so anfühlt – geht das? Das geht! Das Pseudo-Plastik ist schwer angesagt. Möglich machen es Weizen, Milchprodukte und tierisches Eiweiss.
  • Lebt wohl Luftblasen: Briefumschläge mit einer Papierschicht oder einer Luftpolsterschicht sind Schwerstarbeit für Mutter Natur. Nur mühsam baut sie die Stoffe wieder ab. Selbst Recyclinganlagen haben ihre Probleme mit der Verarbeitung. Der Grund: Die einzelnen Bestandteile lassen sich nur schwer trennen. Das geht auch einfacher – zum Beispiel mit Briefumschlägen, die vollständig aus Papier bestehen.

Nachhaltige Verpackungen: Was kann der Kunde tun?

Nicht nur Verpackungshersteller stehen in Mutter Naturs Pflicht. Auch die Kund*in ist ihr etwas schuldig.

Schon mit kleinen Gesten im Alltag lässt sich der ökologische Fuss- und Handabdruck spürbar verkleinern.

Bereit für ein paar achtsame Beispiele?

  • Stoff statt Plastik: Der wichtigste Begleiter im Supermarkt ist längst nicht mehr der Einkaufswagen. Es ist die Stofftasche. Einfach zusammenfalten und ab damit in die Jackentasche. Wer braucht da noch die Einwegtasche aus Plastik? Übrigens: Auch der gute alte Einkaufskorb ist im Supermarkt wieder voll im Trend.
  • Einweg statt Mehrweg: Die Einwegflasche ist auf dem Einkaufszettel ein Tabu. Ab sofort schreiben wir Mehrweg darauf. Die Nummer 1 sind PET-Mehrwegflaschen. Laut des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg sind sie die ökologisch wertvollste Variante. Sie sind nicht nur besonders leicht, sondern lassen sich auch noch bis 25-Mal wieder befüllen.
  • Joghurt aus dem Glas: Der 8er-Pack Fruchtjoghurt in der Kunststoffverpackung ist der Umwelt ein Dorn im Auge. Warum greifen wir nicht lieber zu seinem Nachbarn im Glas?
  • Eingepacktes Obst und Gemüse in Stretchfolien? Nein danke, wie wäre es mit der losen Variante? Ohne geht es nicht? Okay, dann aber bitte Kartonschachteln statt Plastik.
  • Maxi statt Mini: Auf den ersten Blick ist die kleinere Verpackung oft verlockender. Aber die Umwelt zieht den Maxipack vor. Denn je länger der Vorrat reicht, desto weniger Nachschub brauchen wir.
  • regional einkaufen: Kartoffeln aus den USA? Tun es nicht auch die Kartoffeln vom Bauernhof nebenan? Die kurzen Transportwege lassen die Umwelt tief durchatmen.
  • Die Brotbox muss mit: In Stretchfolien fühlt sich das Sandwich nur eingeengt. Viel besser würde es ihm in einer geräumigen Brotdose aus Edelstahl gefallen.

© raeber-marketing-blog.ch, 20.3.2023, Autorenteam, Jana Winter

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