Trends bei Verpackungen: Reine Marketingsache

Verpackungen sind Botschaften. Geschickt kommunizieren sie mit der Kund*in. Nicht umsonst sind sie unter den Top 10 der Marketinginstrumente vertreten. Nur was will der Kunde von ihnen hören, wie viel Nachhaltigkeit muss drinstecken und was kann man selbst für den Umweltschutz tun? Wir gehen den Trends der Verpackungen auf den Grund.

Die Themen im Überblick

Verpackungsindustrie 2.0: Wie sieht die Zukunft aus?

Verpackungsindustrie 2.0: Wie sieht die Zukunft aus?

Kein Zweifel: In der Verpackungsindustrie ist kaum mehr etwas so, wie es einmal war.

Die Prinzipien der Nachhaltigkeit stellen die Branche auf den Kopf.

Im Laufschritt wächst sie über sich hinaus. Dafür gibt es sogar handfeste Beweise. Eine aktuelle Studie über Verpackungen bezeugt den Sinneswandel. Hier sind die Top 9 Trends unter den Verpackungen:

  • mehr Nachhaltigkeit bitte: Kund*innen erwarten eine grünere Verpackungsbranche. So belegen es die aktuellsten Studien über Verpackungen.
  • virtueller Wandel: E-Commerce ist auf dem Vormarsch. Umso mehr liegt der Fokus auf Onlineshop Verpackungen. Sie müssen grüner werden.
  • Rohstoff-Verwirrung: Verpackungen haben einen aussergewöhnlich hohen Rohstoffanteil von stolzen 50 bis 70 Prozent. Umso schwerer schluckt die Verpackungsbranche bei den stark schwankenden Rohstoffpreisen. Planungssicherheit adé.
  • hartnäckige Investoren: Mehr als 90 Prozent aller Investoren verlangen von ihren Partnern Nachhaltigkeit. Wer nicht mitspielt, fliegt.
  • Marken- und Kundenschutz: Die Fälschungsindustrie wird immer raffinierter. Umso besser müssen Marken und Kund*innen geschützt werden – Stichwort fälschungssichere Verpackungen.
  • rasantes Wachstum in Schwellenländern: Ob in Südamerika, Afrika oder Asien – der Pro-Kopf-Verbrauch von Verpackungen erreicht in den Schwellenländern beinahe Industrienation-Niveau. Die Folge: ein regelrechter Verpackungsboom.
  • Kreislaufwirtschaft: Einmal ist keinmal lautet das neue Motto der Verpackungshersteller. Einwegverpackungen weichen recycelbarem Kunststoff und wiederverwendbaren Systemen. Die Ellen MacArthur Foundation geht mit gutem Beispiel vorn. Mit ihrer New Plastics Economy setzt die grösste NGO der Verpackungsindustrie grüne Massstäbe. Bis 2025 will sie komplett auf wiederverwendbare Verpackungsmaterialien umstellen und auf Problemmaterialien wie PVC, EPS, PS verzichten. Und mit diesen Zielen ist sie nicht allein. Mehr als 500 Unternehmen machen mit – sogar Big Player wie Unilever oder Nestlé.
  • die Zukunft ist digital: 80 Prozent der Führungskräfte sind sich sicher: Die Zukunft der Verpackungsbranche ist digital. Die Digitalisierung wird Produktivität, Umsatz und Innovation um ein Vielfaches steigern. 40 Prozent haben sogar schon in KI investiert.
  • Marktkonsolidierung: Kleine Verpackungsunternehmen werden Teil eines grossen Ganzen.

Studien zu Verpackungen: Was ist gerade angesagt?

Die Verpackungsbranche ist äusserst findig. Wieder und wieder tüftelt sie an ihren Strategien – mit Erfolg.

Die Verpackungsmaterialien werden grüner und grüner.

Lust auf ein paar Beispiele?

  • Papierflaschen: Die dänische Brauerei Carlsberg serviert ihren Edelstoff ab sofort in Papierflaschen. Das macht sie zum Umweltpionier in der Getränkewelt. Und der Zuspruch ist gross. Auch andere berühmte Getränkemarken wie zum Beispiel Coca Cola entwerfen gerade die ersten Prototypen aus Papier.
  • KI: Auf die ideale Verpackungsgrösse kommt es an. Doch was ist die ideale Verpackungsgrösse? Genau das findet KI nun heraus. Mit höchster Präzision ermittelt es die Idealmasse für Verpackungsmaterialien.
  • Bio-Tinte: Das bisschen Tinte tut der Umwelt doch nicht weh, oder? Oh doch! Genau deshalb setzen vorbildliche Verpackungshersteller jetzt auf Bio-Tinte. Ihr aktueller Liebling unter den nachhaltigen Trends bei Verpackungen: die Soja-Tinte.
  • Köstliche Verpackungen: Was, wenn wir die Verpackung zum Fressen gern hätten? Essbare Teller, Schalen oder Trinkhalme aus ausgewählten Mehl- und Getreidesorten oder Hülsenfrüchten befördern die Reste geradewegs in den wohl natürlichsten Abfalleimer der Welt – in den Darm. So einfach geht Zero Waste.
  • Bio-Kunststoff: Nachhaltiges Verpackungsmaterial, das nicht nur wie Kunststoff aussieht, sondern sich auch so anfühlt – geht das? Das geht! Das Pseudo-Plastik ist schwer angesagt. Möglich machen es Weizen, Milchprodukte und tierisches Eiweiss.
  • Lebt wohl Luftblasen: Briefumschläge mit einer Papierschicht oder einer Luftpolsterschicht sind Schwerstarbeit für Mutter Natur. Nur mühsam baut sie die Stoffe wieder ab. Selbst Recyclinganlagen haben ihre Probleme mit der Verarbeitung. Der Grund: Die einzelnen Bestandteile lassen sich nur schwer trennen. Das geht auch einfacher – zum Beispiel mit Briefumschlägen, die vollständig aus Papier bestehen.

Nachhaltige Verpackungen: Was kann der Kunde tun?

Nicht nur Verpackungshersteller stehen in Mutter Naturs Pflicht. Auch die Kund*in ist ihr etwas schuldig.

Schon mit kleinen Gesten im Alltag lässt sich der ökologische Fuss- und Handabdruck spürbar verkleinern.

Bereit für ein paar achtsame Beispiele?

  • Stoff statt Plastik: Der wichtigste Begleiter im Supermarkt ist längst nicht mehr der Einkaufswagen. Es ist die Stofftasche. Einfach zusammenfalten und ab damit in die Jackentasche. Wer braucht da noch die Einwegtasche aus Plastik? Übrigens: Auch der gute alte Einkaufskorb ist im Supermarkt wieder voll im Trend.
  • Einweg statt Mehrweg: Die Einwegflasche ist auf dem Einkaufszettel ein Tabu. Ab sofort schreiben wir Mehrweg darauf. Die Nummer 1 sind PET-Mehrwegflaschen. Laut des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg sind sie die ökologisch wertvollste Variante. Sie sind nicht nur besonders leicht, sondern lassen sich auch noch bis 25-Mal wieder befüllen.
  • Joghurt aus dem Glas: Der 8er-Pack Fruchtjoghurt in der Kunststoffverpackung ist der Umwelt ein Dorn im Auge. Warum greifen wir nicht lieber zu seinem Nachbarn im Glas?
  • Eingepacktes Obst und Gemüse in Stretchfolien? Nein danke, wie wäre es mit der losen Variante? Ohne geht es nicht? Okay, dann aber bitte Kartonschachteln statt Plastik.
  • Maxi statt Mini: Auf den ersten Blick ist die kleinere Verpackung oft verlockender. Aber die Umwelt zieht den Maxipack vor. Denn je länger der Vorrat reicht, desto weniger Nachschub brauchen wir.
  • regional einkaufen: Kartoffeln aus den USA? Tun es nicht auch die Kartoffeln vom Bauernhof nebenan? Die kurzen Transportwege lassen die Umwelt tief durchatmen.
  • Die Brotbox muss mit: In Stretchfolien fühlt sich das Sandwich nur eingeengt. Viel besser würde es ihm in einer geräumigen Brotdose aus Edelstahl gefallen.

© raeber-marketing-blog.ch, 20.3.2023, Autorenteam, Jana Winter

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